Aus einem Gespräch heraus ergab es sich das ich über meine Werte in der Begleitung meiner Kinder nachdenken musste. Ich habe in den letzten Jahren viel gelesen darüber und aus allem das
mitgenommen was für mich logisch klang und sich gut anfühlte. Im Alltag vertraue ich auf meine Intuition und folge einer inneren Haltung, das in Worte zu fassen ist garnicht so einfach.
Ich kann blitzschnell Situationen überblicken, analysieren und die Folgen erkennen, das führt manchmal dazu das ich forsch dazwischen gehe, wenn jemand anderes mit meinen Kindern interagiert. Ich handle einfach aus meinem Mama-Herz heraus zum Wohle meiner Kinder, gepaart mit meinen eigenen Erfahrungen. Auch ich bin nicht perfekt, handle vorschnell, weiche vom Weg ab, bin genervt, werde laut oder verzweifelt. An manchen Tagen fühle ich mich sehr souverän als Mama, an anderen eher scheiße, natürlich gibt es auch die Tage dazwischen. Was ganz wichtig ist, es hat immer mit mir zu tun, mit meiner Energie, Balance und Stimmung – meine Kinder sind einfach immer Kinder!
In dem Moment, in dem ich irgendwie blöd reagiere weiß ich immer schon das es blöd ist, manches muss trotzdem raus. Erklären, entschuldigen und in Arm nehmen hilft allen dann meistens.
Also was sind meine Werte? Ich habe ein paar gefunden und möchte erklären was sie für mich bedeuten und wie ich sie denke zu leben:
Verbindung
Ich bin mit meinen Kindern verbunden, früher durch die Nabelschnur und heute durch ein unsichtbares Band. Wir freuen uns gemeinsam, leiden zusammen und verstehen uns manchmal ohne Worte. Bis heute spüre ich das Band zwischen meiner Mama und mir und kann seit ich Kinder habe überhaupt erst nachempfinden, wie stark diese Verbindung ist. Den für Kinder ist das alles selbstverständlich.
Ich lebe diesen Wert, in dem ich immer versuche, meine Kinder zu verstehen, mich in sie hin zu versetzen, mit ihnen mitzufühlen und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. Dabei bin ich immer die mit der Verantwortung und dem Überblick, aber auf Augenhöhe.
Augenhöhe
Ständig sitzen meine Kinder auf der Arbeitsplatte in der Küche, wo es möglich ist knie ich mich hin oder nehme sie auf den Arm. Oft sitze ich auf dem Boden. Dadurch schaffe ich physische Augenhöhe die sich auch in der Kommunikation zeigt. Ich beziehe meine Kinder mit ein, erkläre was ich warum und wie mache oder möchte. Ich Frage sie nach ihrer Meinung und versuche so gut es geht zu erklären warum ich der manchmal nicht folgen kann. Klar sind sie trotzdem trotzig, bockig und ich versuche die Gespräche auch ein wenig zu lenken, wenn es mal sein muss. Aber auch darüber spreche ich mit ihnen, auch wenn sie für manches noch sehr jung sind.
Auf Augenhöhe zu sein bedeutet ihnen nicht etwas vorzuschreiben oder überzustülpen, sondern gemeinsam zu besprechen, erklären und wenn möglich gemeinsam zu entscheiden. Ich habe den Eindruck das sie dadurch bereits umsichtiger handeln und ich ihnen Vertrauen kann.
Vertrauen
Ich vertraue in vielen Momente darauf das sie sich an Absprachen halten, gleichzeitig Vertrauen sie mir so sehr das sie es sagen wenn es mal nicht so ist. Immer wenn etwas vorfällt sage ich Ihnen das sie mir alles erzählen können und nichts schlimmes passiert, das wir gemeinsam eine Lösung finden.
In Vertrauen steckt aber nicht nur das gegenseitige Vertrauen zwischen mir und meinen Kindern, sondern das Vertrauen ins Leben, ins Universum, das Urvertrauen, das alles gut werden wird, das jemand auf sie aufpasst. Dadurch kann ich ihnen viel leichter ermöglichen Dinge auszuprobieren und auch mal mutig zu sein, vermeintlich gefährliche Wege zu gehen.
Dabei vertraue ich voll und ganz auf meine und Ihre Intuition
Intuition
Denn ich habe selbst schon oft die Erfahrung gemacht, dass meine Intuition recht hatte. Unabhängig davon, ob ich ihr gefolgt bin oder nicht, bestätigte sich im Nachhinein oft das mein erster Impuls vielleicht besser gewesen wäre. Ich möchte meine Kinder beschützen, aber nicht vor allem, wenn ich merke das mein Kopf etwas als gefährlich einstuft frage ich mich was das wirklich Schlimmste wäre was passieren könnte und wie hoch die Wahrscheinlichkeit wohl ist das es eintritt. Mehr als einmal habe ich es erlebt das meine Tochter etwas unbedingt wollte und ich sie nach Diskussionen irgendwann gelassen habe, mit dem Ergebnis, das sie nach den ersten Schritten von allein abgebrochen hat. Nicht ich habe ihr etwas verwehrt, sondern ihre eigene Intuition hat sie ausgebremst und das finde ich um Welten besser. In diesem Fall vertraue ich auf meine Intuition im Umgang mit meinen Kindern und schule gleichzeitig ihr Gespür für ihr eigenes Bauchgefühl. Ich ermögliche ihnen das Gefühl von Freiheit, das sie selbstbestimmt ausprobieren können und sich selbst ausbremsen dürfen.
Freiheit
Das Gefühl von Freiheit ist auch ein großer Wert für mein eigenes Leben. Mein Wunsch mein Leben so frei wie möglich gestalten zu können. Ich lebe ihnen diesen Wert so gut es geht vor. Ich zeige ihnen das Freiheit auch Verantwortung bedeutet und nicht Rücksichtslosigkeit.
Freiheit heißt für mich auch das sie jederzeit sagen dürfen wenn sie etwa nicht wollen, das sie ablehnen dürfen und nicht gezwungen werden. Bestimmte dinge die trotzdem sein müsse begleite ich mit Worten, aber stelle mir auch immer die Frage ob und wie es anders gehen kann.
Ich möchte das sie später frei und ohne beschränkende Glaubenssätze ihr leben gestalten können und dafür traue ich ihnen heute schon eine Menge zu, lasse sie machen und bespreche, was es bedeutet. Wenn ich Ihnen ein Stück Freiheit schenke, bedeutet es auch da sich ihnen vertraue und darauf vertraue das es gut geht.
Alle Werte sind miteinander verbunden, es gibt noch viel mehr über die ich was schrieben könnte, aber hier folgt jetzt nur noch der, meiner Meinung nach, wichtigste – ohne den alle anderen nicht tiefgehend funktionieren.
Liebe
Ich glaube die Liebe ist der wichtigste Wert, ohne den die anderen nur theoretische Konstrukte sind. Die Liebe ist die Grundlage für alles, nur wenn die Liebe mit dabei ist kann ich die Werte wirklich aus dem Herzen leben. Dann sind es keine Regeln, dann ist es einfach eine innere Haltung – und darum so schwer, dass in Worte zu fassen. Ich habe das alles verinnerlicht ohne bewusst danach zu handeln, weil einfach die Liebe der Grund für alles ist.
Die liebe zu meinen Kindern, zu meinem Mann, zu mir selbst (ganz wichtig!), aber auch zu unserem Leben, zu unseren Freunden, dem Rest der Familie und auch zu allen anderen. Denn wenn ich mich auch in schwierigen Situationen oder gegenüber blöden Menschen frage, was die Liebe tun wurde, kann ich in der Regel mit mildem Herzen (re)agieren und mein Frieden wahren, statt in den Konflikt unnötig einzutauchen.
Im Grunde ist alles Energie, Magie und wenn ich es nicht in mir habe, dann spüren meine Kinder, das dass was ich sage und tue nicht dem entspricht was mein Herz oder meine Seele will.
Kennst du deine Werte? Welche sind es?
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